Blutegeltherapie

Die Blutegeltherapie gehört zu den ältesten Heilmethoden der Medizingeschichte. Nach dem  Mittelalter mehr und mehr in Vergessenheit geraten, wurde diese Behandlungsform in den 70er Jahren wieder entdeckt. Blutegel werden heute für medizinische Zwecke in Blutegelfarmen wie der Biebertaler Blutegelzucht gezüchtet.

Schleimbeutelentzündung am Knie

Es ist anzuraten sich 24 Stunden vor der Behandlung nicht mit Shampoo oder Seife zu waschen, auch das Rauchen sollte in diesem Zeitraum unterbleiben. Denn die Egel können dies nicht leiden und versagen uns womöglich ihren Dienst. Am Behandlungstag werden je nach Beschwerdebild auf die jeweilige Körperstelle Blutegel aufgesetzt. Dort beißt sich der Egel fest, was schon mal ein Wenig zwicken kann, und beginnt zu saugen. Je nach Behandlungsbild werden pro Sitzung 3-8 Egel angesetzt welche dann schon mal zwischen 60 und maximal 120 Minuten saugen können und abfallen sobald sie satt sind. Nach der Behandlung können die Wunden maximal bis zu 24 Stunden nachbluten, was erwünscht ist und auch nicht unterbunden werden sollte. Im Normalfall saugt jeder Egel ca. 10-20ml Blut, etwa noch einmal so viel sickert aus der kleinen Bisswunde nach. In dieser Zeit wird der Bereich mit saugfähigem Verbandsmaterial abgedeckt. Da der  Verband meist  noch einmal gewechselt werden muss, kommen sie am nächsten Morgen noch zu einen kurzen Kontrolltermin. Danach heilen die kleinen Bissstellen rasch von alleine ab wobei aber selten kleine Narben zurück bleiben können. Abhängig von der jeweiligen Indikation, ist häufig eine einmalige Sitzung ausreichend.


Im Speichel der Blutegel, welchen sie beim Saugen in die Wunde abgeben, befinden sich um die 100 unterschiedliche Stoffe welche momentan noch nicht restlos erforscht sind. Aufgrund des  schmerzstillenden, antibakteriellen, gefäßerweiternden, entzündungshemmenden und blutgerinnungshemmenden Wirkung des Speichels ist die Blutegeltherapie somit bei sehr vielen Beschwerden ein bewährtes Mittel.

Die Indikationen für eine Blutegelbehandlung sind.

  • Arthrose und Arthritis

  • akute und chronische Gelenkschmerzen
  • Rheumatische Erkrankungen

  • Krampfadern, Besenreisern

  • Sehnen- und Sehnenscheidenentzündungen

  • Tennis - und Golfellenbogen

  • Bluthochdruck, Ödeme

  • Mittelohrentzündungen /  Tinnitus

  • Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel

  • Wirbelsäulen - und Kreuzbeinsyndrom

  • Durchblutungsstörungen (auch bei Transplantation)

  • Neuralgien

  • schlecht heilende Wunden

  • Muskelverspannungen

  • Muskelfaserrisse, Blutergüsse

  • Wechseljahresbeschwerden

  • Tinnitus, Vertigo

  • Krampfadern, Besenreiser

  • Thrombose, Thrombophlebitis

  • Arterielle Durchblutungsstörungen


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